Landesvertreter
n.n.
stellv. Landesvertreterin
Susanne Lantz
Polizei Rheinland Pfalz
susanne.lantz (at) vpkv.de
HANDY, MEGAS, APFELKUCHEN
Mit freundlicher Genehmigung des SWR-Aktuell
Das Stück:
Der 9-jährige Jakob kann sein Glück nicht fassen: er darf mit den „Megas“, der coolsten Clique auf dem Schulhof, die große Pause verbringen. Was er dafür tun muss? Er soll ein Foto seiner großen Schwester in die Chatgruppe ihrer Klasse hochladen. Kein Problem, denkt sich Jakob. Dass dieses Foto seiner Schwester Lotta peinlich sein könnte, bemerkt er erst, als es schon zu spät ist. Die ganze Klasse macht sich über Lotta lustig und sie will nicht mehr zur Schule gehen.
Zu allem Überfluss gibt es da auch noch Tante Zilly, die zur Begrüßung immer ein Küsschen will und Jakob „Schätzchen“ nennt. Da ist er doch nun wirklich zu alt für.
Ob seine Freundin, das Feenmädchen Viska, einen Ausweg aus dem Schlamassel weiß?
Pia Donkel
Tara Lindow
Mit dem vielsagenden Titel "HANDY, MEGAS, APFELKUCHEN" feierte das neue Stück am 24.01.2020 seine Premiere in der Grundschule am Dom in Trier.
Den etwa 100 Kindern, Lehrern, Eltern und geladenen Gästen führten die Theaterpädagoginnen der Zentralstelle polizeiliche Prävention des Polizeipräsidiums Trier, Pia Donkel und Tara Lindow, kindgerecht vor, welche Gefahren in der alltäglichen Nutzung neuer Medien lauern.
Mit schauspielerischem Geschick und pädagogischem Sachverstand brachten die beiden Theaterpädagoginnen den Kindern die Thematik näher und veranschaulichten wie schnell man in die Rolle eines Betroffenen geraten kann. Ohne erhobenen Zeigefinger, jedoch mit spielerisch aufgezeigten Auswegen aus der drohenden Misere, zogen sie Jung und Alt in ihren Bann. Dabei legt die Konzeption insbesondere Schwerpunkte auf die Inhalte Cybermobbing, das Recht am eigenen Bild und die Fähigkeit "Nein-zu-Sagen".
Frau Dr. Birgit Pikowsky, Direktorin des Pädagogischen Landesinstituts, erklärte sich gerne bereit, die Schirmherrschaft für das neue Theaterstück der Puppenbühne des Polizeipräsidiums Trier zu übernehmen. Mit dieser Geste unterstreicht sie sowohl die langjährige und gute Zusammenarbeit von Schule und Polizei, als auch den pädagogischen Anspruch und Wert der polizeilichen Puppenbühnen im gemeinsamen Bemühen, Kinder stark für die Zukunft zu machen. Die Schirmherrin prophezeit dem Stück viel Erfolg und wünscht sich für die kommenden Vorführungen viele interessierte Kinder, Eltern und Lehrern an den Schulen der Region.
Der Orient – am Hahn?
So etwas hatten wir noch nie gesehen, am Flughafen Hahn (Hunsrück) entstand eine Zeltstadt für ca. 700 ständige Bewohner. Es dauerte nicht lange bis die Rufe aus der Polizeiwache Hahn und der Polizeiinspektion Simmern laut wurden: „Hier laufen die Leute kreuz und quer über die Bundesstraße 50 und den Zubringer zum Flughafen. Die Bewohner der Zeltstadt sind mit unserem Verkehr überfordert. Wir müssen da dringend was tun, bevor uns jemand überfahren wird!“
Doch zunächst galt es die Dinge vor Ort aufzuklären: Welche polizeilichen Probleme gibt es? Wie leben 700 Menschen aus verschiedenen Nationen in Zelten? Wie reagieren sie überhaupt auf Polizisten im Camp? Ist eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und Asylbewerber überhaupt der richtige Ort für Präventionsarbeit? Wenn ja, wie könnte die aussehen? Arabisch, Kurdisch, Farsi oder auch Paschtu kann niemand von uns. Anfang September machten sich Dietrich Viebranz und Michael Meyer von der Puppenbühne auf den Weg in die AfA Hahn 1. Begleitet wurden wir von Bernd Linn von der Polizeiwache Hahn, dem polizeilichen Ansprechpartner der AfA vor Ort.
Wir fanden dort Menschen vor, welche überwiegend aus Syrien, dem Irak, dem Iran und aus Afghanistan stammten und die, nach unseren Maßstäben gemessen, unter sehr schwierigen Zuständen in Großraumzelten wohnten. Je Zelt weit mehr als einhundert Menschen. Zunächst wurden wir von den neuen Bewohnern der Zeltstadt argwöhnisch beobachtet. Sollte man uns trauen? Was hatten sie von uns zu erwarten? Nach ihren bisherigen Erfahrungen mit der Polizei in ihren Herkunftsländern sicherlich nichts Gutes. Wieder im Büro ging die Planungsarbeit los. Wie sollten wir unsere Botschaften vermitteln? Wie Vertrauen und Zugang gewinnen? Unser Englisch aus der grauen Schulvorzeit musste genügen. Bilder mussten sich möglichst selbst erklären. Präsentationen mussten Raum und Zeit für Dolmetscher lassen. Vertrauen und den Zugang zu den Menschen wollten wir zuerst über die Kinder finden. Parallel wollten wir mit der Polizeiinspektion Simmern eine Beschulung für Erwachsene erstellen. Wir waren uns einig, es konnte nur eine absolute Basic-Beschulung werden, beschränkt auf die Themen Fußgänger und Radfahrer. Eine hierfür vorgesehene PowerPoint-Präsentation sollte in drei Sprachen vorhanden sein. Andere Präventionsthemen sollten nach der Aufnahme der Menschen in die Kommunen erfolgen. Am 17.09. war es zum ersten Mal soweit.
Die Puppenbühne machte den Kindern und deren Eltern das Angebot, mit uns zusammen einfache Marionetten zu basteln, die die Kinder später behalten durften. Parallel dazu hielten die Kollegen der Polizeiinspektion Simmern den Basic-Kurs als Verkehrstraining. Die ersten „Gehversuche“ auf unbekanntem Terrain machten uns allen Mut weiter zu machen. Zwischenzeitlich finden fast wöchentlich Präventionsangebote aus Vertrauensbildung, Puppenspiel und Verkehrs-Basic-Beschulung durch die Polizei in den AfA’en statt. Zu Anfang stand ein schier unübersichtlicher Berg von Befürchtungen, neuen Situationen, Ängsten und Vorurteilen vor uns. Mit dem Vorsatz uns dem „Orient am Hahn“ zu stellen, haben wir die Ärmel hochgekrempelt und haben einfach losgelegt. Wir haben vieles ausprobiert und wieder verworfen, vieles gelernt und so gut wie nie eine Enttäuschung erlebt. Jetzt führen wir den Basic-Kurs (wenn der örtliche Kollege mal nicht kann) durch, basteln mit Kindern und Eltern Handpuppen, spielen für die Kinder Figurentheater oder lassen auch die Flüchtlingskinder aus ihrer Sicht Theater mit unseren Lernzielen für andere Kinder spielen. Aus dem jetzigen Blickwinkel betrachtet, haben wir überwiegend nette und neugierige Menschen erlebt, mit denen wir auch so manches Mal gelacht haben. Wir haben allesamt ein richtiges Abenteuer erlebt.
Ab Ende November 2015 haben wir vom Führungsstab den Auftrag, die gesamte Präventionsarbeit in den Erstaufnahmeeinrichtungen des kompletten Präsidiums (mittlerweile 9 Stück an der Zahl), zu initiieren, zu koordinieren und fachlich zu begleiten. Zu den örtlichen Dienststellen hat sich hier für die Puppenbühne ein ganz neues Verhältnis entwickelt. Das Abenteuer geht also weiter!
Michael Meyer- Polizeipuppenbühne Koblenz
© VPKV e.V. – 2016/Kr.
Die Polizeipuppenbühne Koblenz im Film...
Hier wird sichtbar, was eine fundierte Ausbildung, laufende Fortbildung und eine ständige fachliche Beratung und Unterstützung durch den VPKV ausmacht. Derartige Ergebnisse sind ohne einen Partner wie den VPKV nur schwer erzielbar. Gewinnen Sie selbst einen kleinen Eindruck....
"Der Deutsche Kinderschutzbund Landesverband Rheinland-Pfalz e. V. würdigt die außerordentlichen Verdienste der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeipuppenbühnen Rheinland-Pfalz und verleiht ihnen den Kinderschutzpreis"
"Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeipuppenbühnen bringen mit der Methode des pädagogischen Puppenspiels Kindern im Vorschulalter schwierige Themen wie Verkehrssicherheit und Kriminalprävention nahe, um sie für verschiedene Gefahren zu sensibilisieren. Partizipation wird großgeschrieben: Die Kinder suchen gemeinsam mit den Puppen nach Verhaltensregeln und Problemlösungsmustern. Die Lernerfolge sind nachhaltig, weil die Kinder emotional bewegt sind und sie somit auf Verstandes- wie auch Gefühlsebene gleichermaßen angesprochen werden. Ziel der Puppenbühnen ist, alle Kinder in Rheinland-Pfalz zu erreichen und eine positive Beziehung zur Polizei aufzubauen."
So die Worte aus der Verleihungsurkunde. Am 27. November 2014 wurden die fünf Polizeibühnen aus Rheinland-Pfalz mit dem Kinderschutzpreis des Deutschen Kinderschutzbundes -Landesverband Rheinland-Pfalz- ausgezeichnet. Im Schloss Waldthausen, bei Mainz, wurde die gesamte Puppenspielmannschaft im Beisein des Innenministers Roger Lewentz und der Kinder- und Jugendministerin Irene Alt geehrt. Neben weiteren Politikern und Vertretern aus der Kinder- und Jugendarbeit, war fast die gesamte Führungsebene der Polizei während des Festaktes anwesend. Der VPKV war ebenfalls durch das Vorstandsmitglied Michael Kressin und unser Ehrenmitglied Heinrich Klockenbusch vertreten.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde den Gästen seitens der Puppenbühne Mainz mit dem Stück "Lalilu meines Vaters Schuh...", ein Figurentheaterstück für Erwachsene, auf eindringliche Weise die Methode Puppenspiel bei dem Thema sexueller Missbrauch demonstriert.
In seiner Dankesrede, stellvertretend für die Preisträger, hob Michael Meyer hervor, dass er in seinem eigenen Rückblick auf 20 Jahre Präventionsbühnen ein ständiges Auf und Ab erlebt habe. Besonders dankte er denjenigen, die ihm und seinen Kollegen immer wieder Mut gemacht haben, sich auch persönlich und ehrenamtlich für die Methode Puppenspiel bei der Polizei einzusetzen.