Landesvertreter
Stefanie Arndt
Polizei Bremen
stefanie.arndt (at) polizei.bremen.de
In Bremen wird das bisherige Konzept der, seit 2004 bestehenden, Polizeipuppenbühne überarbeitet. Künftig sollen Aufführungen verstärkt mittels Tischtheater stattfinden. Die Guckkastenbühne bleibt zwar im Bestand, soll jedoch nur noch in Ausnahmefällen (bei großer Zuschauerzahl oder zu besonderen Ereignissen) als Spielstätte dienen.
Mit ihrem selbst konzipierten Bühnenstück "Durchgeblickt und abgelenkt" und der Guckkastenbühne erreichte das, aus verschiedenen Polizeidirektionen zusammengesetzte Spielerteam (3 Polizeibeamtinnen, 1 Polizeibeamter und 4 ehrenamtlichen Kräften) von April bis November 2017 noch an die 5.000 Kinder aus 36 Grundschulen und 200 Vorschulkinder. Seit Mitte November 2017 zeichnete sich ab, dass die Spieltermine aus personellen Gründen nicht mehr verlässlich durchgeführt werden konnten. Während das Tischtheater mit 3 Personen auskommt, benötigt die Guckkastenbühne (je nach Stück) bis zu 6 Personen um spielfähig zu sein. Nach Jahren guter und zuverlässiger Zusammenarbeit mit den (vornehmlich im Seniorenalter) ehrenamtlichen Spielern/Spielerinnen, kam es durch Krankheitsausfälle, Altersbeschwerden und einen Todesfall zunehmend zu Engpässen in der Besetzung. Nachersatz war, gerade für das Ehrenamt bei einer Guckkastenbühne, nur schwer zu finden, denn der Spielbetrieb erfordert einiges an körperlicher Fitness. Auch das Lernen und Behalten von Texten und die anhaltende Konzentrationsfähigkeit über mindestens 30 Minuten ist in hohem Alter nicht mehr jedem gegeben. Es musste davon ausgegangen werden dass die Bühne nicht mehr verlässlich eingesetzt werden kann. Nicht eingehaltene Termine und somit enttäuschte Kinder kann sich jedoch keine Polizeibehörde leisten, ergo bestand Handlungsbedarf. Aus diesem Grund entschieden sich die Verantwortlichen des Präventionszentrums zu einer Neuausrichtung beim Einsatz des Mediums Puppe in der Präventionsarbeit.
Bei der Neuausrichtung der Mobilen Präventions-Puppen-Bühne" (MPPB) der Polizei Bremen soll die Spielführung beim Tischtheater durch ein Team von mindestens zwei (vornehmlich ehrenamtlichen) Spielerinnen, bzw. Spielern erfolgen. Die Moderation bei diesen Aufführungen wird, so die Planung, immer durch eine Person in Uniform (Polizeibeamter*in) erfolgen. Die Tischbühne soll, wie zuvor, nur einmal in der Woche jeweils dienstags zum Einsatz kommen. Am Vormittag sollen dann mindestens zwei Aufführungen stattfinden. Die sächliche Ausstattung wurde durch die Polizeiführung inzwischen bereits angeschafft. Derzeit ist ein neues Konzept erstellt und auch ein neues Spielstück ist in Arbeit. Parallel findet seit März 2018 die Akquise (Ausschreibung, Vorstellungstermine) neuer Ehrenamtler statt. Momentan wird noch kein Spielbetrieb durchgeführt, dieser wird voraussichtlich in der 2. Jahreshälfte 2018 aufgenommen. Weiterhin wird für die ehrenamtliche Teilnahme in der Bühne geworben.
Die ehemaligen ehrenamtlichen Mitspieler*innen der MPPB wurden Ende des Jahres 2017 in einem würdigen Rahmen verabschiedet. Bereits Ende September hatten sie eine Ehrung durch den Polizeipräsidenten, Herrn Lutz Müller erhalten und im Dezember 2017 wurden sie, im Rahmen einer öffentlichen Ehrenamts-Ehrung im Rathaus zu Bremen vom Innensenator, Herrn Mäurer und dem Bremer Bürgermeister, Herrn Sieling, geehrt.
Rückblick:
Weser-Kurier: Vorhang auf - Die Polizei spielt
Polizei Dein Partner: Durchgeblickt und abgelenkt
Weser-Kurier: Von Pinguin Eddy und Ratte Theodora gelernt